Einfach zu viele Fahrkarten
Baskets Vilsbiburg kassieren gegen Treuchtlingen eine 76:83-Heimschlappe
Da wär’ definitiv mehr drin gewesen ! Die Baskets Vilsbiburg boten dem Rangvierten VfL Treuchtlingen am Sonntagnachmittag vor rund 600 Zuschauern in der Ballsporthalle die Stirn, nur ließen sie zu viele Chancen ungenutzt und mussten am Ende eine eigentlich überflüssige 76: 83 (39: 40)-Heimpleite quittieren. In der 1. Regionalliga Südost rutschte die Truppe von Cheftrainer Marc Vilas auf Rang neun ab. Das Match begann aus Sicht der Hausherren durchaus vielversprechend. Lubos Novy und Jungspund Thomas Billinger stellten auf 4: 2, doch nach dem 8: 10 hatten die Vilstaler erst mal Sendepause. Der Ball wollte nicht mehr in den Ring, weder aus der Distanz, noch bei Korblegern. Die logische Konsequenz: 8: 18. Geschlagene 209 Sekunden gelang den Hausherren kein einziges Pünkterl. Erst in der Schlussphase stellten sie ihr Visier wieder genauer ein. Allen voran Kendall Timmons: Der US-Boy brachte die Niederbayern im Alleingang auf 18: 21 heran, versenkte eine knappe halbe Minute vor der ersten Sirene überdies den ersten „Dreier“. Für das 21: 21 sorgte Center Davor Barovic ebenfalls aus größerer Entfernung. „Passt schon“, dachte sich so mancher Fan auf der Tribüne nach dem 23: 21 und erst recht nach dem 29: 26 (15.). Ein Trugschluss: Die Baskets verzettelten sich fortan immer wieder in Einzelaktionen, wollten mit dem Kopf durch die Wand. Das brachte ihnen gegen die robuste Defensive der Mittelfranken allenfalls ein paar Beulen ein – und einen 39: 40-Pausenrückstand obendrein. Dass sie nicht weiter ins Hintertreffen gerieten, lag an ihrer grundsoliden Verteidigung und an den VfL-Akteuren, die sich ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckerten. So blieb’s eng, mit wechselnder Führung: Erst erhöhten die Baskets auf 57: 51, prompt konterten die Gäste mit Freiwürfen sowie einem „Dreier“ von Claudio Huhn zum 57: 59. Die Vilstaler steckten nicht auf, versuchten auch in der vierten Runde mit reichlich Energie, das Match zu drehen. Zunächst waren ihre Bemühungen erfolgreich: 67: 65 (34.) per „Dreier“ von Fil Schinhammer. Der Rest fiel zumindest in der Offensiv-Sparte bisweilen unter die Kategorie „vogelwild“. Trotzdem blieben die Baskets im Geschäft, kamen 81 Sekunden vor Ultimo auf vier Zähler heran (74: 78). Nur versemmelte Josi Leierseder zwei weitere Korbleger – und schon machte Treuchtlingen den Deckel drauf. Michael Mayr stand die Enttäuschung hinterher ins Gesicht geschrieben. „Es war bis zum Schluss spannend“, sagte der Kapitän: „Wir haben sehr viel Herz und Leidenschaft gezeigt.“ Stimmt. Bloß haben sie einfach zu viele Fahrkarten „geschossen“, wie ein Blick in die Statistik bestätigt: 24,1 Prozent aus der Distanz (7/29), 46,5 Prozent bei den „Zweiern“ (20/43). Daran sollten die Baskets bis kommenden Samstag arbeiten. Dann kreuzt nämlich der Tabellenfünfte Herzogenaurach in der Ballsporthalle auf.
(Michael Selmeier, Landshuter Zeitung)
Baskets Vilsbiburg (Korbpunkte/davon Dreier): Circiroglu (2), Barovic (7/1), Leierseder (8/2), Billinger (4), Mayr (7/1), Schinhammer (7/2), Timmons (20/1), Novy (14), Theisinger (5), Goderbauer (2), Dell.

DER MANN DER ERSTEN RUNDE: Kendall Timmons (am Ball) erzielte die Hälfte seiner insgesamt 20 Punkte bei der Aufholjagd zum 18:21. Später verzweifelte auch der US-Boy in Vilsbiburger Diensten immer wieder an der robusten Defensive des VfL Treuchtlingen.
Foto: Georg Soller / Vilsbiburger Zeitung