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Wenn das Ergebnis zur Nebensache wird

02.12.2017

Baskets Vilsbiburg unterliegen in Gotha 62:91 und trauern um Athletiktrainer Jörgis Carl

 

Am Samstagabend ging es für die Baskets Vilsbiburg zur längsten Auswärtsfahrt der Saison und zum mit Spannung erwarteten Spitzenspiel gegen die Oettinger Rockets Gotha 2. Nach einer intensiven Partie fehlte den Vilsbiburgern im letzten Viertel die Kraft, um die Partie noch zu drehen und man musste sich am Ende perfekt eingestellten Gastgebern mit 62:91 (29:37) geschlagen geben.

Doch das Ergebnis und die Enttäuschung über die gerissene Siegesserie rückten wieder relativ schnell in den Hintergrund. Nach dem Donnerstagstraining ereilte die Mannschaft die traurige Nachricht, dass Jörgis Carl, jahrelanger Athletiktrainer der Baskets Vilsbiburg und fester Bestandteil der Baskets-Familie, völlig überraschend und unerwartet verstorben ist. Vor allem Headcoach Holger Prote machte aus seiner Trauer kein Geheimnis: „Jörgis war ein sehr guter Freund. Sein Tod hat mich aber auch das Team wie aus heiterem Himmel und völlig unerwartet getroffen. Die Lücke die er hinterlässt werden wir nicht schließen können und werden wir auch nicht schließen wollen. Jörgis wird für immer ein Teil unserer Baskets-Familie bleiben. Ich denke es ist selbstredend, dass Basketball bei uns nicht an erster Linie stand. Dennoch müssen wir funktionieren und sind hochmotiviert und fokussiert nach Gotha gereist“, so Coach Prote vor dem Spiel.

Und die Vilsbiburger konnten die Geschehnisse der vergangenen 48 Stunden sehr gut ausblenden und lieferten der Gothaer Bundesligareserve über 31 Minuten ein packendes Duell auf Augenhöhe. Beide Teams spielten von Beginn an mit unglaublich viel Intensität und gaben keinen Ball verloren. Beim Prote-Team sollte aber aus der Distanz so gut wie gar nichts fallen (am Ende fünf Dreier bei 34 Versuchen; 14,7% Trefferquote) , sodass Gotha früh in Führung ging und diese bis zum Ende des ersten Viertels (11:22) ausbauen konnte. Zwar bekamen die Baskets das sehr gut eingestellte Team von Florian Gut mit einer Zonen-Verteidigung besser unter Kontrolle, an der unterirdischen Trefferquote sollte sich aber weiterhin nichts ändern. Dennoch lag man zur Halbzeit nur mit acht Punkten zurück (29:37). „ Wir sind ein Shooting-Team. Nur weil wir eine Halbzeit schlecht werfen, werden wir unser Spiel nicht umstellen. Wir müssen weiter an unsere Stärken glauben, dann drehen wir die Partie“, so Prote in der Halbzeitpause.

Doch zunächst sah es nicht nach einer Trendwende aus und Gotha zog innerhalb von einer Minute auf 13 Punkte davon (31:44). Wieder wechselte man auf Zonen-Verteidigung und kämpfte sich zurück in die Partie. In der Offensive attackierte man vermehrt den Korb und setzte die Thüringer immer wieder unter Druck. Bis zum Viertelende kam das Prote-Team durch eine Energieleistung bis auf drei Punkte heran (54:57) und war nach einem Aboki-Korbleger mit Beginn des Schlussabschnitts dran das Spiel zu kippen (56:57). Doch Gothas Routinier Sasha Mäder hatte etwas dagegen und brachte die „Racketen“ mit guten Aktionen auf beiden Seiten des Courts auf die Siegerstraße. Die Baskets hatten weder körperlich noch mental etwas entgegenzusetzen und mussten den Schlussabschnitt (8:34) und letztendlich auch das Spiel (62:91) verloren geben. Trotz der Niederlage sind die Vilsbiburger weiterhin Tabellenführer.

„Weder ich noch meine Spieler haben heute Normalform erreicht. Und die braucht es, um in einem Spitzenspiel zu bestehen. Gotha war heute einfach besser und abgebrühter und hat verdient gewonnen, auch wenn es am Ende zu deutlich ausgefallen ist“, so Prote nach dem Spiel.

Kommendes Wochenende (Sonntag 16.00 Uhr) gastiert dann Herzogenaurach in der Vilsbiburger Ballsporthalle. „Das wird kein Spiel wie jedes andere. Sonntag waren die Spieltage, an denen Jörgis bei uns auf der Spielerbank saß, weil er in seinem Pub Ruhetag hatte. Das Spiel wird sehr emotional und wir werden alles dafür tun, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren“, blickt Kapitän Michael Mayr auf das kommende Duell.

Für die Baskets spielten: (Punkte/davon Dreier) Aboki (13), Leierseder (7/1), Hoffmann (6/2), Mayr (11/1), Möllenkamp, Wagner, Theisinger (2), Guddemi (7), Goderbauer (4/1) und Timmons (12)

 

Kapitän Michael Mayr (11 Punkte / davon ein Dreier) war neben Jordan Aboki (13) und Kendall Timmons (12) der einzige Spieler mit zweistelliger Punktausbeute, war aber wie der Rest der Teams weit von der Normalform entfernt.